„Was ich nicht weiß, macht mich heiß “ in Ahlen

Ein Projekt der international bekannten Performance Künstlerin Nezaket Ekici, die in Deutschland Bildhauerei und Kunstpädagogik studierte und 2004 ein Kunststudium als Meisterschülerin von Marina Abramovic im Fach Performance abschloss.

Nezaket Ekici kommt aus Anlass der Ausstellung „Süße Heimat. Deutsch-türkisches Leben in der Kunst“, die vom 16. November 2025 bis 1. März 2026 im Kunstmuseum Ahlen zu sehen ist, nach Ahlen und wird in die Stadtgesellschaft eintauchen. Der Titel des Projekts, der eine deutsche Redewendung leicht verändert, ist Ausdruck der Neugierde, den aktuellen Alltag der Menschen kennenzulernen. Dazu begibt sich die Künstlerin in verschiedene deutsch-türkische Geschäfte in Ahlen und arbeitet dort jeweils einen ganzen Arbeitstag mit. Ihre Erfahrungen transformiert sie in Performance-Ideen, die im Austausch mit den Mitarbeiter*innen der Geschäfte entwickelt werden. Die Performances werden im zweiten Teil des Projektes an den öffentlichen Orten, an denen sie entstanden sind, zur Aufführung kommen.

Foto: Nezaket Ekici: Haar-Style, Performance Photo Haarstall Stuttgart 2022, photo by Andreas Dammertz

 

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Nezaket Ekici

Nezaket Ekici ist eine international bekannte Performance Künstlerin (geb. 1970 in Kırşehir). Sie lebt und arbeitet in Berlin und Stuttgart. > mehr

„Partikel der Geschäftigkeit“ in Ahlen

Zwei Personen in Warnweste sitzen auf Klappstühlen, die auf einem Teppich stehen, von einer Industrieanlage.

Was findet derzeit an Aktivitäten in der Innenstadt von Ahlen statt? Welche sichtbaren oder unsichtbaren Geschäftigkeiten prägen derzeit den öffentlichen Raum? Und welche Mischung von Geschäftigkeiten ist zukunftsfähig?

Das Kollektiv 431art mit den Künstler*innen Haike Rausch und Torsten Grosch führt eine performative Spurensuche in der Innenstadt von Ahlen durch. Über eine Woche hinweg werden an fünf ausgewählten Orten Aktivitäten und deren Auswirkungen auf den öffentlichen Raum untersucht.

Die Akteure legen bei der Ankunft an den Orten einen Teppich aus, um die umliegenden Partikel unter den Teppich zu kehren und mit rhythmischen Bewegungen des Teppichs zu vermischen. Im Anschluss wird der Teppich Stück für Stück aufgerollt und Proben der sich darunter befindenden Partikel systematisch in kleine verschraubbare Behältnisse verbracht, deren Etikettierungen mit Datum, Uhrzeit und Fundort versehen werden.

Die Performance ist Ausgangspunkt für Gespräche über unser Leben in Innenstädten und das, was darin stattfindet und stattfinden könnte. Auf diese Weise entsteht auch eine Sammlung von Wünschen und Ideen für den öffentlichen Raum.

Ziel ist es, herauszufinden, welche sichtbaren und unsichtbaren Spuren die verschiedenen Geschäftigkeiten hinterlassen. Dazu sammeln die Künstler*innen Partikel wie Hautschuppen, Blütenpollen und Feinstaub, die im öffentlichen Raum entstehen. Diese Proben werden in einem mobilen Raum oder Leerstand in der Innenstadt mikroskopisch analysiert und fotografisch dokumentiert. Die Ergebnisse werden anschließend in einer Ausstellung präsentiert, um die Erkenntnisse über die Veränderungen im urbanen Raum sichtbar zu machen.

Fotos: Sven Henric Olde

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„Erinner(e) mich“ in Ahlen

Eine Grafik. Es besteht aus einem gerasterten Kreis mit den Schriftzügen „erinner(e) mich“ mehrmals untereinander.

Bei dem Projekt „Erinner(e) mich“ sollen Kinder, junge Heranwachsende und Erwachsene aufgefordert werden, den digitalen und analogen Raum in der Innenstadt interaktiv und kulturell mitzugestalten.

In Zusammenarbeit mit dem KunstVerein Ahlen e.V. wird in diesem Jahr erneut ein Ort als Leerstand und Kulisse genutzt, um mit den Bürger:innen ihre persönlichen Erinnerungen an die Stadt künstlerisch und textlich zu erarbeiten. Durch die Frage „Welche Erinnerung hast du an…?“ sollen Antworten in Form von Gesprächen, Interventionen und Aktionen entstehen.

Parallel zur performativen Intervention mit den Besucher*innen von Stephanie Sczepanek wird Roman Podeszwa den Ort virtuell scannen, digital umgestalten und im „Metaverse“ begehbar machen. Die im Gespräch mit den Besucher*innen entstandenen Bilder und Eindrücke, möglicherweise Fotos aus persönlichen Handy-Galerien werden vor Ort simultan in einen digitalen Raum überführt, der dann virtuell begehbar ist. Dieser Hybrid aus realem und digitalem Atelier- und Präsentationsraum ermöglicht eine erlebbare Erfahrung der performativen Prozesse des Künstler*innen Kollektivs DSLP.

Der virtuelle Ort wird in einer abschließenden Präsentation öffentlich zugänglich gemacht, entweder direkt über das Handy begehbar oder über ein VR-Headset vor Ort, wodurch die Besuchenden Teil eines »living pictures« werden.

Foto: © KunstVerein Ahlen e.V., Kultursekretariat NRW Gütersloh

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DSLP (DIGITAL STUDIOSPACE LABORATORY FOR PERFORMANCE)

Das Künstler*innen-Kollektiv DSLP (DIGITAL STUDIOSPACE LABORATORY FOR PERFORMANCE) ist zu Gast im KunstVerein Ahlen e.V. In ihren performativen Ansätzen entwickeln sie Hybridformaten in analoger und digitaler Realität unter der Nutzung von virtuellen Ateliers und Präsentationsräumen im Metaverse. Die Künstler*innen sind Stephanie Sczepanek und Roman Podeszwa. > mehr

„Masters of the Metaverse“ in Ahlen

Ausschnitt aus der virtuellen Ausstellung.

In Kooperation mit dem Kunstverein Ahlen e.V. wird im öffentlichen Raum der Stadt Ahlen ein Hybrid aus realem und digitalem Atelier- und Präsentationsraum entstehen, in dem das Kollektiv DSLP mit seinen performativen Prozessen neue Ebenen im virtuellen Raum partizipativ erschließt.

Wir suchen zunächst eine Vielzahl öffentlicher Orte des täglichen Lebens in der Stadt Ahlen auf und verbringen dort Zeit. In einem Leerstand finden Workshops zu der Frage „Ist gestern schon heute?“ statt. Je nach Situation entstehen Gespräche, Interventionen, Aktionen und Handlungen, die eines gemeinsam haben: WIR HÖREN ZU; WIR HÖREN HIN. Einerseits möchten wir in Form von einem visuellem Tagebuch unsere Eindrücke sammeln und in Form eines Metabildes in AR übertragen, das in einer abschließenden Präsentation in einem analogen Raum per AR/VR präsentiert werden soll. Zudem möchten wir in Panels und live Interviews in den sozialen Medien (Instagram/TikTok) im Austausch gemeinschaftlich und nachhaltig unsere Erfahrungen teilen und erweitern. Der Raum wird beinahe leer sein, lediglich durch die wichtigsten Elemente des Raumes im Metaverse bespielt und durch die Besucher*innen zu einem „living picture“.

Fotos: © Jonas Hartz

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Sandra Pulina ist als freie Künstlerin tätig. Sie lebt und arbeitet in Münster.

DSLP (DIGITAL STUDIOSPACE LABORATORY FOR PERFORMANCE)

Das Künstler*innen-Kollektiv DSLP (DIGITAL STUDIOSPACE LABORATORY FOR PERFORMANCE) ist zu Gast im KunstVerein Ahlen e.V. In ihren performativen Ansätzen entwickeln sie Hybridformaten in analoger und digitaler Realität unter der Nutzung von virtuellen Ateliers und Präsentationsräumen im Metaverse. Die Künstler*innen sind Stephanie Sczepanek und Roman Podeszwa. > mehr

Stephanie Sczepanek

Stephanie Sczepanek ist freie Künstlerin und Performerin und Mitglied im Künstler*innen Kollektiv Very Hart Times, eine experimentelle und satirisch überspitzte, in der Kunstwelt verortete Web-Novela. Gemeinsam mit Sandra Pulina gründete sie 2022 das Digital Studiospace Laboratory for Performance, ein virtuelles Atelier im Metaverse der Plattform Spatial.io. > mehr

„Just a good story?“ in Ahlen

Ein Stadtplan von Ahlen. Darauf sind verschiedene Zeichnungen und Fotos eingefügt worden.

Das wirklich Gute liegt auf der Straße! Schüler*innen suchten und fanden Geschichten in der Stadt. Ein kollektives Projekt mit Stephanie Sczepanek in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Ahlen und dem Städtischen Gymnasium Ahlen.

Im Rahmen der 7. Stadtbesetzung fand vom 8. bis zum 11. September 2022 in Ahlen ein interaktives Kunstprojekt für Jugendliche mit der Künstlerin Stephanie Sczepanek (Performance und AR/VR-Technik) statt.

Die Teilnehmer*innen suchten zunächst eine Vielzahl öffentlicher Orte des täglichen Lebens in der Stadt Ahlen aus und auf und verbrachten dort gemeinsam Zeit. Je nach Situation entstanden Gespräche, Interventionen, Aktionen und Handlungen. Im Anschluss recherchierten die Teilnehmer*innen über diese Orte in den sozialen Medien auf Instagram und TikTok. Dabei spielten neben Fakten auch Geschichten oder Gerüchte eine Rolle. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit verschiedenen Fragestellungen:

  • Welche reale Welt und welche digitale Welt werden uns bei diesen Recherchen begegnen?
  • Welches, vielleicht widersprüchliche Bild der Stadt, wird erkennbar und wie gehen wir damit um?

Das, was gehört, wahrgenommen und erlebt wurde, übersetzten die Teilnehmer*innen schließlich in eine gemeinsame künstlerische Arbeit, die während der performativen Handlung weitere Eindrücke und Perspektiven anderer Menschen aufnahm. Die Teilnehmer*innen arbeiteten mit iPads und/oder Smartphones und mischten virtuelle Anteile mit der realen Wirklichkeit. Mittels der Augmented Reality wurden Texte, Geschichten oder Zeichnungen durch Objekte, Überlagerungen und Effekte erweitert und wieder in die reale Welt integriert.

Den Abschluss des Projektes bildete die Präsentation der Materialien in Form eines virtuellen Stadtplans, der real erkundet werden kann und durch entsprechende AR-Anteile ergänzt wurde.

So entwickelt sich eine Form des digitalen Storytellings, das einer anonymen Öffentlichkeit durch die Platzierung von QR-Codes sichtbar gemacht werden konnte.

In unserem Interview mit der Künstlerin erfahren Sie mehr über das Projekt.

Foto: © Just a good Story? Stephanie Sczepanek

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Stephanie Sczepanek

Stephanie Sczepanek ist freie Künstlerin und Performerin und Mitglied im Künstler*innen Kollektiv Very Hart Times, eine experimentelle und satirisch überspitzte, in der Kunstwelt verortete Web-Novela. Gemeinsam mit Sandra Pulina gründete sie 2022 das Digital Studiospace Laboratory for Performance, ein virtuelles Atelier im Metaverse der Plattform Spatial.io. > mehr