„Permanent offene Hose“ in Paderborn

Nahaufnahme des Gesichts einer Frau mit heller Haut, blauen Augen und braunen Haaren mit Pony. Das Bild ist stark belichtet, sodass die Gesichtszüge und die Haut sehr hell erscheinen. Die Frau blickt leicht zur Seite, ihr Auge ist im Fokus des Bildes.

Die Performancekünstlerin Inga Krüger nutzt Orte als Inspirationsquellen und Requisiten als Ankerpunkte für ihre Wortkunst, mit der sie Zuhörende durch Zeit und Raum reisen lässt, um gemeinsam gefestigter in der Realität anzukommen.

In der Performance „Permanent offene Hose“ widmet sich Inga Krüger dem kürzesten Fluss Deutschlands. Wie der Fluss, so mäandert auch die Erzählweise der Künstlerin und erzeugt damit eine besondere Verbindung zu dem Publikum. Dieses kann sich nicht nur in ihrem Wortfluss treiben lassen, sondern wird aktiv auf der Gedankenreise mitgenommen, indem bewusste Ungereimtheiten und Wortspielereien eine regelrechte Antizipation vor der nächsten Wendung der Performance hervorrufen.
Sie spricht verstärkt, aber vor allem verstärkt sie, was an einem Ort spricht. Dafür positioniert sie sich vor der Stadtbibliothek, unmittelbar an der plätschernden Pader, mit Blick auf die Kaiserpfalz und den Dom. Ausgestattet mit einem Mikrofon nimmt Inga Krüger den Ort auf eine einmalige wortgewandte Weise ein und hinterfragt dabei das Verhältnis Mensch-Fluss. Voller Empathie mit dem kurzen Fluss, geht sie auf seine Geschichte, Verortung und Nutzung mit einer guten Mischung aus Wissen und vorteilhaftem Nicht-Wissen ein.
Inga Krüger betrachtet Sprache als Vehikel des Denkens und Begreifens der uns umgebenden Welt und interpretiert den performativen Sprechakt als Form der Stadtbesetzung. »Permanent offene Hose« ist eine performative Intervention an der Pader, die zu einem kurzweiligen und erfrischenden Blick auf das fließende Gewässer anregt.

Foto: Victoria Jung

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