„miteinander vertraut werden # urbane natur“ in Detmold

katharinajej durchstreifte Detmold und nahm zärtlichen Kontakt zur urbanen Natur in der Stadt auf.

Sie umarmte Hecken, die Grundstücke abgrenzen, legte sich zu dem Gras der Verkehrsinsel oder berührte Löwenzahnblätter, die aus der Bodenfuge auf dem Gehweg wachsen, mit ihren Händen. katharinajej ging in Beziehung mit der Natur, die innerhalb der Stadt existiert und hinterfragte dabei in welcher Beziehung wir selbst mit unserer Natur stehen. Begleitet wurde sie von einer Fotografin, die die Momente der Vertrautheit dokumentiert.

 

Die Bilder wurden abends in einem Schaufenster am Marktplatz ausgestellt und sind auf der Webseite von katharinajej einsehbar.

Hier finden Sie ein Interview mit der Künstlerin.

 © Fotos: Birgit Sanders

Termine

katharinajej

katharinajej (* 1982 München) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München, an der Facultad de Bellas Artes in Valencia und an der HBK Braunschweig Bildende Kunst und Performance. > mehr

Seit dem Ausbruch der Pandemie ist die Luftverschmutzung in vielen Teilen der Welt zurückgegangen. Wir erleben eine beispiellose Zeit, was die Verringerung der Industrieemissionen und des CO2-Fußabdrucks angeht.

Moss ist eine kinetische Klangskulptur, die von den Luftqualitätsdaten des World Air Quality Index gesteuert wird. Zusätzlich zu diesen Daten wurde bei der Installation in Detmold ein Messgerät in der Paulinenstraße, einer viel befahrenen Straße, aufgestellt, um aktuelle Messwerte aus Detmold mit einzubeziehen.
Die lebende Moos-Skulptur analysiert die Luft in den Städten der Erde und interpretiert die Daten mit Atemmustern und sich entwickelnden Klanglandschaften neu. Von Berlin bis Mumbai, Moskau und Peking: das Publikum kann in Echtzeit erleben, wie sich die weltweite Luftqualität in eine kinetische Klanginstallation verwandelt.
Je schlechter die Luftverschmutzung am jeweiligen angezeigten Ort ist, desto schneller bewegt sich der Moosteppich der Skulptur. Bewegungsmotor ist ein durch Daten getriebener Lautsprecher. Das Projekt trägt zur globalen Forschung bei und regt die Bürger*innen dazu an, sich an der Diskussion über Luftqualität und Erddemokratie zu beteiligen. Moss zielt darauf ab, bürgerschaftliches Engagement zu schaffen, indem es von der Weisheit der Natur und den Diensten der Technologie lernt.

Moose gehören zur evolutionär ältesten Landpflanzengruppe, den Bryophyten. Sie haben ihren Weg von der Verwendung in der traditionellen Medizin bis hin zu einer vielfältigen Nutzung heute gemacht: Sie erfreuen uns mit ihrer Anwesenheit. Sie überwachen die Qualität unserer Umwelt. Sie filtern unsere Luft und unser Wasser. Sie bieten Möglichkeiten zur Behandlung schwerer menschlicher Krankheiten, und wenn wir sie einfach wachsen lassen, stellen sie die Biodiversität wieder her und helfen uns, den Ausstoß von Treibhausgasen zu stoppen und damit gewaltige ökologische Probleme wie den Klimawandel zu bewältigen. Moose verdienen unsere Aufmerksamkeit.

Credits:
MOSS is a project created and produced by Marco Barotti
Software programming Marco Accardi I Anecoica Studio
Moss Expert Christian Annich
Construction detailing M.Arch Lorenzo Soldi
Moss mentors LifePanel
External eye Anna Anderegg
Tecnical advisors Simone Serlenga
Tech partners ClaritySensor CommunityIqair
Funded by Land TirolKör 2021Neu Start Kultur
Supported by Freedom Festival Arts TrustC-Takt
Developed with Tiroler Künstler:innenschaft KilowattResilienze FestivalInnsbruck Botanical GardenThanks to Petra Poelzl, Georgia Moule, Anne Panten, Andrea Haenggi, K12, Stefan Ditzelt, Danilo Rasori, Severin Sonnewend, Sergej Meyer, Valeria Solari, Albano Barotti, Hugo Bergs, Pierre Zerbib, Carsten Reith, Jason Liebert, Julia Covi, Mirjam Patricia Miller

Fotos: © Marco Barotti

Termine

  • Derzeit keine Termine

Detmolder Stadtraum künstlerisch endecken

Ein Mann, eine Straßenlaterne, eine Solarbatterie: Künstler Jan Philip Scheibe lässt Detmold in neuem Licht erscheinen und lädt zu einem ganz besonderen Spaziergang ein.

Ein Mann, gekleidet in einen anthrazitfarbenen Anzug, trägt eine Straßenlaterne auf der Schulter, in der anderen Hand trägt er einen schweren Koffer mit Solarbatterie. Die Batterie betreibt die Straßenlaterne. Wenn die Last zu schwer wird, bleibt der Mann stehen, richtet die Straßenlaterne auf und verweilt ein wenig.

Jeweils zur blauen Stunde begeht Künstler Jan Philip Scheibe einen 2 bis 3 Kilometer langen Rundweg am Stadtrand Detmolds. Er lässt den sub-urbanen Landschaftsraum in neuem Licht erstrahlen, lässt neue Blickwinkel zu. Er erzählt so, ohne Worte, seine Geschichten über Heimat und Veränderung.

Besucherinnen und Besucher können den Mann mit der Straßenlaterne begleiten und werden so zu einem eigenständigen Element der Performance.

Fotos: Malte Oing


Swaantje Güntzel nimmt den Begriff „spring cleaning“ (Frühjahrsputz) wörtlich. In ihrer Intervention reinigt sie den Stadtraum und hinterfragt das Verhältnis von Mensch zur Natur.

Die Künstlerin Swaantje Güntzel putzt das Grün in der Stadt Detmold unter Verwendung von herkömmlichen Putzutensilien, wie Staubsauger, Teppichklopfer und Staubwedel. In ihren Interventionen überzeichnet sie den Wunsch des Menschen, Natur zu gestalten und zu kontrollieren ironisch und hinterfragt so unser Verhältnis zur Natur.

Fotos: Sabine Kuhfuß, Malte Oing

Termine

Swaantje Güntzel

Swaantje Güntzel absolvierte nach einem Ethnologiestudium an der Universität Bonn ein Aufbaustudium Freie Kunst an der HfbK Hamburg und arbeitete mehrere Jahre als künstlerische Assistentin von Andreas Slominski. > mehr

Jan Philip Scheibe

Die künstlerische Arbeit von Jan Philip Scheibe wird im Wesentlichen geprägt von Installationen und Performances im öffentlichen, urbanen Raum und in der freien Landschaft, oft verbunden mit Licht. > mehr