„StreetARt“ in Bergkamen

Das Bild zeigt eine bunte, comicartige Illustration vor einem unscharfen Stadt-Hintergrund. Im Vordergrund steht der große Schriftzug „EROBERE DIE HÄUSER!“ in weißen, verspielten Buchstaben. Darunter befindet sich ein hellblaues Feld mit der Aufschrift „AUF DER INTERAKTIVEN FASSADE IN BERGKAMEN“. Rechts im Bild ist ein stilisiertes, weißes Hochhaus mit vielen Fenstern zu sehen, auf dem Comicfiguren wie ein grüner Wurm, Kirschen und große gelbe Augen verteilt sind. Vor dem Haus steht ein großes, blaues Monster mit weit aufgerissenem Mund. Oben zeigt ein lila Pfeil auf das Hochhaus. In den Ecken sind weitere bunte Comicfiguren, darunter eine Katze mit rosa Schnurrhaaren und ein grünes Monster mit Sonnenbrille und herausgestreckter Zunge.

Erobere die Häuser auf der interaktiven Fassade in Bergkamen!

Mit „StreetARt“ wird eine Fassade mitten im Stadtzentrum in Bergkamen zur Projektionsfläche eines Augmented Reality Spiels. Der Medienkünstler Gregor Assfalg entwickelte das Spiel, das die Hausfassade am Marktplatz in Bergkamen in ein interaktives Spielbrett verwandelt. Mithilfe eines QR-Codes kann das Spiel mit dem eigenen Smartphone gestartet werden. Die Spieler*innen steuern den Munch-Boy und navigieren ihn zu den Fenstern und erwecken damit die liebevoll handgezeichneten Bewohner*innen.

Grafik: Gregor Assfalg

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„Arise“ in Bergkamen

Feuerritual und Kunstaktion mit den documenta-Künstlern Dustin Schenk und Stefan Gebhardt im Römerpark

Heute wird morgen schon gestern sein – dieser Leitsatz führt die diesjährige Stadtbesetzung in Bergkamen an. Die beiden documenta-Künstler Dustin Schenk und Stefan Gebhardt aus Kassel kommen nach Bergkamen, um mit den Bergkamener Gästen ein Feuerritual zur Sommersonnenwende zu feiern.

Am Abend des 21. Juni 2023 werden sie sich mit den Gästen am Lagerfeuer in der Arena im Römerpark treffen und über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen. Das Feuer wird von Steinkohle genährt, die einen Bezug zur ehemaligen Bergbaustadt Bergkamen herstellt. Mit dem Feuerritual haben die Gäste Gelegenheit, ihre Wünsche an die Zukunft oder Gedanken an die Vergangenheit mit Kohle auf Holzscheiben zu verschriftlichen und im Feuer zu verbrennen. „So teilen wir die Verantwortung mit dem Kosmos, können Wünsche manifestieren oder loslassen“ beschreiben Dustin Schenk und Stefan Gebhardt die Aktion.
Mit der aus dem Feuer entstandenen Kohle werden die beiden Künstler am 22. Juni 2023 im Pestalozzihaus öffentlich eine Leinwand künstlerisch gestalten.

Der Titel „Arise“ bezieht sich auf alle Vorgänge der Aktion: Alle Manifestationen sind temporär. Alles befindet sich im Übergang. Die Wünsche auf den Holzscheiben werden verbrannt und gehen somit in den Kosmos über. Das Feuer erlischt am Abend und die meisten Kohlen verglühen. Die restlichen Kohlen werden beim Malen auf der Leinwand zerrieben und die Kohlemalerei wird irgendwann nach Beendigung der Ausstellung vergehen.

Dies wirft die Frage auf, in welcher Art Materialien vom Mensch verbraucht werden. Sinnhaft oder sinnvoll, energetisch, nachhaltig oder vorausschauend? Im Ritual dient es als Mittel der Wärme für einen Ort um Menschen in Transformation zu bringen. Im Feuer werden die manifestierten Wünsche freigesetzt, ähnlich dem in der Steinkohle gebundene CO2, dass durch unser Feuer befreit wird.

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Kolor Cubes

Die Vorsitzenden von KolorCubes (Dustin Schenk, Stefan Gebhardt) malen seit Mitte der 90er Jahre aktiv Graffiti und sind national und international auf Ausstellungen vertreten. > mehr

„Sperrmüllambulanz“ in Bergkamen

Künstler Garvin Dickhof mit Zollstock vor Stadtbesetzungsplakat

Im Rahmen der 7. Stadtbesetzung widmete sich der Designer und Künstler Garvin Dickhof dem Thema: Schmetterlingseffekt – Umdenken. Umbauen. Viele Schätze die im Verborgenen schlummern, enthalten neben Erinnerungen auch wertvolle Rohstoffe. „Jedes verdient eine zweite Chance“ lautete daher der Untertitel zu Dickhofs Aktion „Sperrmüllambulanz“.

Wer kennt das nicht? Ein alter Stuhl, ein Regal oder Schrank, die Lampe, Vase oder Garderobe – noch zu gut für den Sperrmüll, aber nicht mehr zeitgemäß sind diese Gegenstände auf den Speicher oder in den Keller gewandert. In der Garage sammeln sich Holzreste und anderes Material, das noch irgendwann mal von Nutzen sein könnte.

Gestartet wurde am 3. Juni 2022 mit dem zur Werkstatt umgebauten Lastenfahrrad. Gut ausgerüstet, so fuhr Dickhof an den für diesen Tag zur Sperrmüllabfuhr angemeldeten Adressen vorbei und suchte nach Material und alten Dingen, die noch verwertet werden können. Direkt vor Ort wurden die Gegenstände umgearbeitet.

Weiter ging es am Samstag und Sonntag mit einem kreativen Workshop. Garvin Dickhof lud in den Hof am Pestalozzihaus in die Outdoor-Werkstatt ein. In zwei Gruppen wurden die Teilnehmenden vom Designer angeleitet, mitgebrachte „alte Stücke“ selbst zu neuen Werken umzugestalten. Die Werkzeuge und Materialien zur Umgestaltung wurden gestellt, der Workshop war kostenlos.

Alle neuen Werke waren am Ende des Workshops in einer kleinen Ausstellung zu bewundern und wurden anschließend auf der Homepage der Stadt Bergkamen veröffentlicht.

Ein Interview mit Garvin Dickhof über sein Projekt finden Sie hier.

Foto: Garvin Dickhof, © Kulturreferat der Stadt Berkamen, Video: © Michael Doert

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Hebebalkon – Ein Besuch auf Balkonien

Das Publikum muss nicht immer zur Kunst kommen. Es geht auch andersherum.

 

Im Rahmen der sechsten Stadtbesetzung in Bergkamen stand alles unter dem Thema Klimawandel/Kulturwandel. An insgesamt vier Aktionstagen griff der Viersener Künstler Garvin Dickhof im Stadtgebiet das Motto Nachhaltigkeit auf und lud alle Interessierten zum Mitmachen ein.

Gestartet wurde am 16. und 17. August 2021 mit der Aktion „Hebebalkon – Ein Besuch auf Balkonien“.
Urlaub auf Balkonien ist fast CO2-neutraler Tourismus und in Zeiten von Corona für die meisten Menschen der einzige zu realisierende Urlaubsort. Warum nicht mal die Menschen an ihrem Urlaubsort besuchen?!
Der voll ausgestattete Balkon, inklusive Blumenkästen und Grill, auf einer mobilen Hebebühne macht’s möglich. „Für dieses spannende Projekt, das ich in Bergkamen zum allerersten Mal vorstelle, bin ich auf der Suche nach Balkonien in Bergkamen-Mitte fündig geworden“, freute sich Garvin Dickhof.

Im Bereich der Konrad-Adenauer-Straße/Theodor-Heuss-Straße und am Stadtfenster wurde am am Aktionstag an geeigneten Balkonen um Erlaubnis gefragt, dann erhob sich der Hebebalkon auf Augenhöhe, um sich am Urlaubsort über Urlaub, Heimat, Nachbarschaft und alle Themen, die gerade bewegen, zu unterhalten. „Die Menschen vor Ort konnten das Projekt direkt vom Aufbau an begleiten und jeder konnte anschließend Teil der Aktion werden. „Ich freue mich auf den Austausch mit interessanten Menschen und den Besuch auf ihrem persönlich gestalteten Umfeld“, meinte der Künstler. Am zweiten Tag wechselte der Hebebalkon den Urlaubsort und kam zu Besuch im Bereich der Hans-Böckler-Straße in Oberaden.

Fotos: © Micha Doert

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Riesiger Motorradhelm liegt vor dem Rathaus in Bergkamen

Ein überdimensionaler Motorradhelm zieht die Blicke der Bergkamener auf sich. Es ist nicht der erste Auftritt von Achim Riethmanns Kunstwerk in der „Stadtbesetzung“.

Seit Ende Juli steht er zwischen Rathaus und Omnibusbahnhof in Bergkamen: MH06, der übergroße Motorradhelm von Achim Riethmann. Von zahlreichen Besucher*innen bestaunt und als Fotoobjekt beliebt, blieben die Intentionen zum Helm zunächst unbekannt.

Am Samstag, 19. September, löste Künstler Achim Riethmann selbst in Bergkamen das Rätsel vor 16 Biker*innen aus der Hellweg Region auf: Er verwies auf das Spiel von Innen- und Außenraum, auf Spiegelungen und Selbstreflexionen der Betrachter*inne im lackierten Helm. Den meisten Anklang fand seine Idee, den Helm als Schutz zu beschreiben, sozusagen als eine Art  „Torwächter“ bei den Gästen.

Als temporäres Kunstobjekt ist MHo6 im Rahmen des Projekts Stadtbesetzung, das bereits zum fünften Mal stattfindet, in Bergkamen ausgestellt. Diesjähriges Motto der Stadtbesetzung ist „Was geht? Kunst in Bewegung“. MH06 ist zwar selbst nicht in Bewegung, verweist allerdings dazu auf zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum, die  tatsächlich Kunst in Bewegung sind.

Foto: Achim Riethmann

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Achim Riethmann

Achim Riethmann (*1979 in London) studierte nach einem Grundstudium in Kunst und Design am Falmouth College of Art in Cornwall, England, in den Jahren 2002 bis 2007 an der Universität der Künste Berlin bei Leiko Ikemura mit dem Meisterschüler-Abschluss. > mehr