Klara Adam, Markus Zimmermann: Art Ashram und die Beziehung zum „Land“

Art Ashram begreift sich als offenes Kollektiv, als kreativen Zusammenschluss, der verschiedene Geschlechter, Generationen und Weltanschauungen vereint. Mit der von Art Ashram initiierten Künstler-Residenz verbindet sich die Idee einer temporären und ortsgebundenen Konzentration und Bündelung künstlerischer Potentiale im ländlichen Raum.

Im Gründungsjahr 2015 veranstaltete das Künstlerkollektiv Art Ashram erstmals eine Künstler-Residenz in Zermützel, einem Dorf bei Neuruppin mit 75 Einwohnern. Der intendierte kollektive Prozess stellte sich zunächst allerdings nicht ein. Vielmehr waren alle mit jeweils eigenen Projekten beschäftigt. Zu Beginn der nächsten Residenz wurde daher drei Leitsätze aufgestellt:
1. Alle kommen ohne festen, vorgefertigten Plan.
2. Es arbeiten alle an einer gemeinsamen Sache.
3. Es wird mit dem gearbeitet, was am Ort vorhanden ist.
Seine Arbeitsweise betrachtet das Kollektiv als einen Reaktor, in dem Dinge aufeinander prallen und durch Austausch und Kombinationen miteinander und aufeinander reagieren. Es ist nicht zuletzt ein Gegenentwurf zu einer hierarchischen Produktionsweise von Kultur hin zu einer wertschätzenden und gleichberechtigten Form der Zusammenarbeit.
Dafür braucht es eine Infrastruktur, die einen solchen Prozess unterstützen kann. Ein großes Haus zum Wohnen und Arbeiten, sowie Rückzugsmöglichkeiten finden sich eher auf dem Land als in der Stadt. Die Möglichkeiten des Rückzugs aus der Betriebsamkeit des städtischen Kulturbetriebs, die Konzentration auf ein einziges, kollektives Projekt wie auch die Strukturen und Reaktionen einer ländlichen Dorfgemeinschaft auf die künstlerischen Interventionen stellen einen wesentlichen Faktor in der Arbeit von Art Ashram dar.
In den meisten Fällen wird „draußen“ produziert und agiert, um die Ergebnisse anschließend nach „drinnen“ zu tragen. In den Projekten werden „Expeditionen“ gestartet und filmisch dokumentiert. So wurden beispielsweise Düfte an Gartenzäunen verkostet und die Essenzen in Raku-Flakons vom Land in die Stadt getragen.

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