Temporäre Skulpturen erobern Viersen

Stadtbesetzung 2019, Viersen, Skulpturenlabor: Emil Walde. We have been everywhere. Installation mit Wohnwagen, mixed media_Foto Jutta Pitzen, Stadt Viersen

Junge Kunst hält Einzug in die hochkarätige Skulpturensammlung in Viersen: Mit temporären Installationen erobert das „Skulpturlabor“ freie Plätze und die Städtische Galerie.

Im Jahr 1989 wurde im Umfeld der Städtischen Galerie im Park Viersen der Grundstock für die Skulpturensammlung Viersen gelegt. Inzwischen umfasst dieses bedeutende Ensemble zeitgenössischer bildender Kunst, welches auf Initiative des Vereins für Heimatpflege e.V. Viersen entstand und wuchs, zehn Werke namhafter Bildhauer von Erwin Heerich und Mark di Suvero über Anthony Cragg bis hin zu Günter Haese, Wang Du und Gereon Krebber.

Passend zum 30. Geburtstag hält junge Kunst mit temporären Installationen unter dem Titel „Skulpturlabor“ Einzug in die hochkarätige Sammlung und auf Flächen, die ihr bisher vorenthalten wurden. Die Kunstschaffenden erobern dabei nicht nur eine Zeitlang freie Plätze rund um die Galerie, sondern sie stellen sich gleichzeitig in den Ausstellungsräumen mit ihren Werken vor.

Beteiligt sind Künstlerinnen und Künstler, die zum Teil beim Start der Skulpturensammlung noch nicht geboren waren. Emil Walde, Rebekka Benzenberg sowie Lara Werth und Nadja Winkelmann studieren an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie ihre Ausbildung bei Prof. Gereon Krebber begannen. Sie entwickelten eigens für das Skulpturlabor qualitätvolle Ideen, ebenso wie Ulrike Schulze, die ihre Arbeit aus Keramik und Farbe auf der grünen Wiese neben dem gigantischen Motorradhelm des Berliner Künstlers Achim Riethmann platziert. David Sempers einfühlsam mit Materialien und Raum agierende Werke ergänzen die Auswahl. Stefanie Klingemann und Justyna Janetzek steuern Außenarbeiten bei, beide kennen Viersen durch das Stipendium „Kunstgenerator“.

Die Bandbreite drinnen und draußen reicht von der Stahlskulptur bis zur Eierschale, vom Schrottplatz-Fund bis zur Strumpfhose und zum Auto, das mit Bällen angefüllt ist, von der Eisplastik bis zur Videokunst, die auf überraschende Weise den Skulpturenpark in die Galerie hineinholt.

Mit den ins Auge stechenden Präsentationen im Außenraum begegnet die Kunst auch Menschen, die nicht zu den regelmäßigen Besucherinnen und Besuchern der Kultureinrichtungen gehören.

Fotos: Jutta Pitzen, Stadt Viersen

Termine

Emil Walde (*1991 in München) ist ausgebildeter Metallbildhauer und studiert seit 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf, nach dem Orientierungsbereich bei Gereon Krebber aktuell in der Klasse Franka Hörnschemeyer. > mehr

Ulrike Schulze

Ulrike Schulze (*1985) studierte von 2007 bis 2016 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 2016 als Meisterschülerin von Prof. Thomas Grünfeld den Akademiebrief erwarb. > mehr

Achim Riethmann

Achim Riethmann (*1979 in London) studierte nach einem Grundstudium in Kunst und Design am Falmouth College of Art in Cornwall, England, in den Jahren 2002 bis 2007 an der Universität der Künste Berlin bei Leiko Ikemura mit dem Meisterschüler-Abschluss. > mehr

Stefanie Klingemann (*1977 in Moers) war die zweite Stipendiatin des Viersener Kunstgenerators 2009. > mehr

Justyna Janetzek

Justyna Janetzek (*1986 in Klosterbrück/Polen) ist die aktuelle Stipendiatin, 2019, des Kunstgenerators, vergeben für jeweils ein Jahr durch die NEW und die Stadt Viersen. > mehr

Sven Dirkmann (*1987 in Essen) studierte von 2010 bis 2015 an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss ab 2015 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse Franka Hörnschemeyer an.

Rebekka Benzenberg (* 1990 in Duisburg) studiert seit 2012 an der Kunstakademie Düsseldorf, nach dem Orientierungsbereich bei Gereon Krebber aktuell in der Klasse Franka Hörnschemeyer.