Interview mit Katharina Kretzschmar

Ein Mann und eine Frau tanzen auf einem Holzpodest, auf dem verschiedene Tiere aufgemalt sind. Im Hintergrund ist die Band zu sehen, die grade spielt.

Katharina Kretzschmar machte mit ihrem TANZTEPPICH 2022 Station in Brilon. Wie ihr Projekt von den Bürger*innen aufgenommen wurde, erfahren Sie im Interview.

Was ist aus Ihrer Sicht die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum?

Kunst im öffentlichen Raum ist sehr wichtig. Sie ist offen zugänglich, kann Entdeckung sein, Zufallsbekanntschaft, Diskussionsraum, Treffpunkt …

 

Was macht das Projekt Stadtbesetzung Ihrer Meinung nach aus?

Das Projekt Stadtbesetzung ermöglicht es den teilnehmenden Künstler*innen, vielfältige Kunstaktionen und partizipative Arbeiten umzusetzen, die über den „klassischen“ Ausstellungskontext hinaus gehen. Dies ist für alle Seiten eine tolle Chance.

 

Erzählen Sie uns etwas über das Projekt – wie kam es zu der Idee, was war Ihre Intention?

Die Installation TANZTEPPICH ist ein mehrteiliges mit Tieren und seltenen Pflanzen bemaltes Holzpodest. Es kann in zwei Varianten aufgebaut werden – als geschlossene Fläche oder mit einer Freistelle um einen Baum herum. Das Prinzip der Tanzlinde als traditioneller Ort für Treffen, Feste und Brauchtum wird umgekehrt. Da sich heute nur noch selten so ein alter Baum im Dorfmittelpunkt befindet, bestimmt die mobile Kunstinstallation flexibel diesen Ort neu. Jeder beliebige Baum kann so hervorgehoben, umrahmt und zum Tanzbaum erklärt werden.

 

Wie war die Resonanz bei den Besucher*innen?

Tatsächlich wurde auf dem TANZTEPPICH getanzt, herumgehüpft, gekrochen und gesessen. Ich bin sehr froh, dass die Installation als Einladung funktioniert hat. Es gab in diesem Jahr vier Aufbauorte in Brilon. Besonders Familien mit Kindern erklärten, dass sie gezielt mehrmals vorbeigekommen sind, um sich die gemalten Tiere wieder anzusehen.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Foto: Dr. Frauke Brauer, Brilon Kultour

Katharina Kretzschmar

Katharina Kretzschmar, geb. 1984 in Münster lebt und arbeitet in Brilon und Dresden. 2008 bis 2014 studierte sie Bildende Kunst bei Prof. Carl Emanuel Wolff, Steffi Stangl und Marcus Jansen an der Hochschule für Bildende Kunst Dresden und schloss 2014 bis 2017 ihr Meisterschülerinnenstudium bei Prof. Carl Emanuel Wolff an. > mehr