Wo Eisen ist, da kann auch Kunst sein

Ob an Haustüren, Flugzeugen, Autos oder Absperrungen  – überall wo Eisen ist, kann auch Kunst sein. Das zeigt der KunstVerein Ahlen in Minden.

Im Projekt #MagnetischeTranslokationen besetzt Ruppe Koselleck mit 30 Künstlerinnen und Künstlern aus 30 Jahren KunstVerein Ahlen eisenhaltige Oberflächen im Stadtgebiet von Minden. Unter einer Magnetischen Translokation versteht Koselleck den vorläufigen Vorgang einer flüchtigen Versetzung von folierten magnetischen Kunstwerken auf und aus eisenhaltigen Gründen zwecks Erzeugung neuer Kontexte.

Nach Ulan Ude, Tokyo, Emsdetten oder Dublin erreichen die #MagnetischenTranslokationen Minden. Am Samstag, den 13. Oktober 2018 startet Koselleck die Mindener Translokationen um 10 Uhr am Martinikirchplatz und verwandelt ab 12 Uhr den Grillepark. Überall in der ostwestfälischen Stadt an der Weser werden temporär und nur für kurze Zeit magnetische Fotos im öffentlich zugänglichen Raum aufgebracht.

Unter der Fragestellung, wie man Freiräume und Leerstände besetzen kann, reist der Künstlerische Leiter mit den variabel einsetzbaren Folien an, um vor Ort und im Gespräch mit den Mindener*innen zu entscheiden, wo die nächste Folie hängen könnte. Diese permanente Neuverortung der Kunst verschiebt beständig deren Bedeutung und erlaubt dem Kurator innerhalb kürzester Zeit, temporäre Ausstellung zu inszenieren.

Zum Beispiel auch Softie – ein Fundstück aus der Sammlung von Brandstifters ASPHALTBIBLIOTHEQUE. Softie ist eine in New York vermisste Katze aus dem Jahr 2009. Seit dem Mai 2018 reist die Katze im Projekt der #magneticTranslocations als eines von 30 Kunstwerken um die Welt als falsch verorteter Suchaufruf im verkehrten Raum. Als raum- und zeitreisende Katze bewegt Softie Menschen in Paris an der Seine, in Moskau am Flughafen oder am Samstag in Minden am Dönerstand.

Ob an Haustüren, Zugabteilen, Wagons, Flugzeugen, Autos oder Absperrungen im öffentlichen und halböffentlichen Raum – überall wo Eisen ist, kann auch Kunst sein.

Foto: Ruppe Koselleck

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Ruppe Koselleck

Die Kunst von Ruppe Koselleck, geboren 1967 in Heidelberg, ist an Dada, Fluxus und Concept Art angelehnt, lässt sich aber im Gegensatz zu diesen Richtungen konkret gesellschaftspolitisch verorten. Immer enthält sie konzeptuelle und kommunikative Anteile, sie will stets gesellschaftlich relevant, kritisch und komisch zugleich sein. > mehr