„Den Raum erweitern“ – Eva Wal

Menschen im urbanen Raum

Remscheid // Aus ihren Gedichten und phantastischen Texten, die oft der éciture  automatique folgen, bildet Eva Wal Gewebe: Texturen ihrer  Handschrift, die sich vom Wort als autonome poetische Wesen abheben. Das Verweben der Linien geschieht dabei, indem sie die Zeilen vorwärts und rückwärts, also in Spiegelschrift, schreibt. Diese Fähigkeit, die sie als Kind aus Langeweile im Schulunterricht praktizierte, entdeckte Wal seit den 2000er Jahren für ihre Kunst.

Dabei macht sie vor keinem Untergrund Halt, vom Taschentuch oder Pflanzenblatt bis zur Wand eines Gebäudes. In Remscheid wird Eva Wal ihre Gewebe-Texte in Situ ins Blaue hinein und immer weiter wuchern lassen. Dabei ist auch spontan-performatives Geschehen möglich. Die Ausstellung wird um Gedicht-Videos sowie einen Querschnitt aus Wals Vorwärts-Rückwärts-Text-Kosmos erweitert, was ihre multimediale und interdisziplinäre Arbeitsweise repräsentiert. Zur Lesungs-Matinée bringt sie einen Koffer handgebundener Gedicht-Editionen mit, die über mehr als 10 Jahre im Quartalsrhythmus entstanden, und vermischt eine Zufalls-Lesung aus diesem Fundus mit dem vor Ort neu Entstandenen.

Ort: Ins Blaue Galerie, Siemensstraße 21, 42857 Remscheid

Foto, Hacer Bozkurt


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