Tänzer in bunten Trainingsanzügen klemmen sich in Häuserlücken oder wickeln sich um Straßenlaternen. Willi Dorners Projekt „bodies in urban spaces“ kommt 2019 nach Euskirchen.
Seit der vielbeachteten Premiere 2007 in Paris tourt das Projekt durch die ganze Welt. In Deutschland war es unter anderem in Berlin, Essen, Heidelberg und Saarbrücken zu erleben – dank der „Stadtbesetzung“ in jüngster Vergangenheit auch in Bergkamen und Viersen. Die Route des so genannten Trails und die Körperformationen entwickelt Willi Dorner individuell für die jeweilige Stadt. Die Tänzer werden gezielt aus der Stadt und deren Umgebung für das Projekt verpflichtet und in einem mehrtägigen Workshop von Tanzcoaches der Compagnie Willi Dorner für die Trails trainiert. Jeder Trail wird von der Fotografin Lisa Rastl fotografisch dokumentiert.
Das Projekt zählt zur „Urban Art“, das ist zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum. Urban Art hinterfragt die Bedingungen des urbanen Lebens, indem sie verschönert, unterhält, stört, überrascht oder irritiert. Die Trails der Compagnie Dorner kontrastieren die Betriebsamkeit und Geräuschkulisse des städtischen Lebens mit der Inszenierung von ruhig verharrenden Körpern auf Straßen und Plätzen, an Gebäuden, in Nischen und Lücken der Stadtbebauung.
Fotos: Stadtmuseum Euskirchen (Frank Sorgatz, Jürgen Huthmacher)
Am Ortseingang des Stadtteils Satzvey in Euskirchen befindet sich ein großer Parkplatz, ein Glascontainerabstellplatz, sowie eine Bauruine eines alten Transformatorenhauses. Im Rahmen der Stadtbesetzung wurden drei sichtbare temporäre Aktionen am Ortseingang realisiert.
Über die Dauer von zwei Jahren hat der Künstler_ohne_Namen Pöller im öffentlichen Raum gesammelt, welche achtlos herumlagen, im Straßengraben, am Wegesrand, im Gebüsch. Diese Sammlung präsentiert der Künstler in einem Zusammenspiel auf einem Kreisverkehr in Euskirchen. Hier werden die 13 verschiedenen Ordnungshalter zu einem Ensemble auf dem Kreisverkehr präsentiert, wie ein bunter Strauß Blumen scheinen die vielfarbigen Senkrechten dort über dem Verkehr an der Landstraße zu wachsen und sind erhaben über das sie umgebende Ordnungssystem der Straßenmarkierungen und Schilder.
Webseite: http://un.titled.be/
Instagram: https://www.instagram.com/unknown.artists.collective/
Fotos: © Künstler_ohne_Namen
18 Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln aus der Klasse Multispecies Studio haben sich im Euskirchener Umland auf die Suche nach der Natur begeben und in ausgiebigen Exkursionen am Stadtrand zahlreiche Entdeckungen gemacht. Unter anderem entstand ein Austausch mit dem NABU, und es wurden gemeinsam Speisen aus Kräutern angerichtet, die bei den Wanderungen gesammelt wurden. Zusätzlich wurden Werke entwickelt, die gemeinsam erarbeitet werden konnten, wie z.B. das Weben von Grashalmen oder Fotogramme in Pfützen.
Webseite: https://www.khm.de/multispecies_storytelling/
Fotos: © KHM Klasse Multispecies Studio
Clemens Botho Goldbach ist Bildhauer, seine Installationen gehen oft von architektonischen Motiven aus, die nicht nur die Eigenschaften eines bestimmten Raumes ausloten, sondern darüber hinaus Metaphern von politischen, sozialen und ökonomischen Zuständen aufgreifen. Für das Projekt TRANSform entwickelt er eine ortsspezifische Setzung, die sich in Euskirchen am Stadtrand unweit des Ortseingangsschildes verstetigt und mit der geographischen Verortung von Grenzen, Markierungen, Kennzeichnung von Nachbarschaft und Distanzen spielt.
Webseite: http://www.cbgoldbach.de/
Fotos: © Clemens Botho Goldbach
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