Stadtbesetzung 2019, Marl, Respublica, Sebastian Freytag, Foto Sebastian Freytag
Viele öffentliche Gebäude mitsamt ihren zeittypischen Kunstwerken sind dem Abriss geweiht. Sebastian Freytag will diese vergessenen Kunst-am-Bau-Werke fotografisch festhalten und wieder in das Bewusstsein rücken.
Seit den 1950er Jahren wird bei öffentlichen Neubauten großer Wert darauf gelegt, diese mit zeit- und ortsspezifischen Kunstwerken zu versehen. Wandmalerei, Mosaike oder Reliefs schmücken häufig Schulgebäude, Schwimmbäder oder Behörden – ohne dass die Gesellschaft ihnen große Aufmerksamkeit schenkt. „Wir alle sind vermutlich im Laufe unseres Lebens mit einer Vielzahl dieser Werke in Kontakt gekommen, ohne dass wir uns darüber bewusst gewesen sind, dass es sich um Werke eines oft lokalen Künstlers handelt“, sagt Künstler Sebastian Freytag. Heute sind die meisten dieser Gebäude sanierungsbedürftig. Viele von ihnen werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt – die fest mit dem Mauerwerk verbundenen Kunstwerke sind dabei oft nicht zu retten. Fotografien werden daher bald die einzige Möglichkeit sein, an die Werke zu erinnern.
„Es ist davon auszugehen ist, dass jeder einer persönliche Erinnerung an diese Werke hat. Schließlich hat man sie fast täglich im Eingang des Schulgebäudes oder beim wöchentlichen Schwimmbadbesuch oder beim jährlichen Finanzamtbesuch gesehen“, erklärt Freytag. Mit seinem Projekt „Betonerinnungen“ will er diesen Erinnerungsorten nachspüren und die Werke wieder zurück in das Bewusstsein bringen.
Dazu macht der Künstler die Werke fotografisch aus ihrem manchmal etwas versteckten Orten im öffentlichen Raum sichtbar: Die Fotografien und Poster werden in Marl eine klassische Litfaßsäule besetzen. Innerhalb einiger Wochen werden Fotos der vergessenen Werke entstehen. Der Künstler ermuntert außerdem die Bürger dazu, Fotos von Werken zu machen, mit denen sie eine persönliche Beziehung haben.
Darüber hinaus wird ein „Betonpodium“ als Informationsort dienen. Hier können Interessierte über die verschütteten, vergessenen und übersehenen Kunst-am-Bau-Werke der Vergangenheit nachdenken, das gesammelte Bildmaterial begutachten und Material mitnehmen. Die Kunst-am-Bau-Werke werden dabei nur fragementhaft gezeigt, da sie wie ein Erinnerungsmoment aufschimmern sollten. Eines dieser Motive ist ein Werk von Eugen Roth aus dem abgerissenen Schwimmbad. So trägt der Künstler die Bilder wieder zurück in die Öffentlichkeit.
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Viele öffentliche Gebäude mitsamt ihren zeittypischen Kunstwerken sind dem Abriss geweiht. Sebastian Freytag will diese vergessenen Kunst-am-Bau-Werke fotografisch festhalten und wieder in das Bewusstsein rücken.
Seit den 1950er Jahren wird bei öffentlichen Neubauten großer Wert darauf gelegt, diese mit zeit- und ortsspezifischen Kunstwerken zu versehen. Wandmalerei, Mosaike oder Reliefs schmücken häufig Schulgebäude, Schwimmbäder oder Behörden – ohne dass die Gesellschaft ihnen große Aufmerksamkeit schenkt. „Wir alle sind vermutlich im Laufe unseres Lebens mit einer Vielzahl dieser Werke in Kontakt gekommen, ohne dass wir uns darüber bewusst gewesen sind, dass es sich um Werke eines oft lokalen Künstlers handelt“, sagt Künstler Sebastian Freytag. Heute sind die meisten dieser Gebäude sanierungsbedürftig. Viele von ihnen werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt – die fest mit dem Mauerwerk verbundenen Kunstwerke sind dabei oft nicht zu retten. Fotografien werden daher bald die einzige Möglichkeit sein, an die Werke zu erinnern.
„Es ist davon auszugehen ist, dass jeder einer persönliche Erinnerung an diese Werke hat. Schließlich hat man sie fast täglich im Eingang des Schulgebäudes oder beim wöchentlichen Schwimmbadbesuch oder beim jährlichen Finanzamtbesuch gesehen“, erklärt Freytag. Mit seinem Projekt „Betonerinnungen“ will er diesen Erinnerungsorten nachspüren und die Werke wieder zurück in das Bewusstsein bringen.
Dazu macht der Künstler die Werke fotografisch aus ihrem manchmal etwas versteckten Orten im öffentlichen Raum sichtbar: Die Fotografien und Poster werden in Marl eine klassische Litfaßsäule besetzen. Innerhalb einiger Wochen werden Fotos der vergessenen Werke entstehen. Der Künstler ermuntert außerdem die Bürger dazu, Fotos von Werken zu machen, mit denen sie eine persönliche Beziehung haben.
Darüber hinaus wird ein „Betonpodium“ als Informationsort dienen. Hier können Interessierte über die verschütteten, vergessenen und übersehenen Kunst-am-Bau-Werke der Vergangenheit nachdenken, das gesammelte Bildmaterial begutachten und Material mitnehmen. Die Kunst-am-Bau-Werke werden dabei nur fragementhaft gezeigt, da sie wie ein Erinnerungsmoment aufschimmern sollten. Eines dieser Motive ist ein Werk von Eugen Roth aus dem abgerissenen Schwimmbad. So trägt der Künstler die Bilder wieder zurück in die Öffentlichkeit.
Foto: Sebastian Freytag
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