Seit 2013 agieren Andreas Gehlen und Evamaria Schaller als Künstlerkollektiv JELLYSPOOR. Sie verschmelzen filmisch-performative Raumforschung und installativ-malerische Bildhauerei zu einer eigenen künstlerischen Sprache.

Über das Projekt
Ihr Projekt „milky vein“ ist durch die Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, Öffentlichkeit und Privatheit des performativen Moments und nur für das Projekt Stadtbesetzung II entstanden. Durch Erkundungsfahrten in teilnehmende Städte haben sie Statuten, Monumente, Momente des Stadtlebens eingefangen und dann in ihre eigene filmisch-skulpturale Arbeit eingeflochten. Ein Mix zwischen Mystery, Alltag und Kunstgeschichte. Einbezogen wurden die neuen Teilnehmerstädte Gronau, Herten, Lünen, Marl, Monheim am Rhein, Pulheim, Ratingen, Schöppingen und Unna. Mit den entsprechenden Postern werden weitere Städte bestückt. Hier geht es zum Video.

Über die Künstler
JELLYSPOOR arbeitet im urbanen Raum oder bringt haptische Momente in den White Cube. Das mögliche Scheitern ist stets Bestandteil des Arbeitsprozesses und eröffnet
neue Ebenen der Kontextualisierung durch spontane Interaktion mit Raum, Zeit, Gesellschaft. Das gegenseitige Lernen voneinander sieht das Künstlerkollektiv als Potential künstlerischen Ausdrucks und die gemeinschaftliche Arbeitsweise als Spiegelung zeitgenössischer Kunst-Prozesse: Ihre Projekte sind Versuchsanordnungen, die als Environment, Installations-, Urban-Art oder Performancekunst zur ästhetischen Strategie geformt werden. „Wir verstehen unter dem Begriff der Bildhauerei einen künstlerischen Ausgangspunkt, der sich im Wahrnehmen des Raumes, dem Wahrnehmen des Ichs im Raum und der Annäherung an das Wesentliche dieses Prozesses manifestiert.“

Andreas Gehlen wurde 1969 in Bonn geboren.  Er wuchs in Chile, Jugoslawien, Rumänien und Spanien auf. 1996-2003 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Mara Mattuschka, Thomas Virnich, Raimund Kummer und Tomas Schmit. 2003 Meisterschüler bei Prof. Walter Dahn, anschließend freischaffender Künstler. Andreas Gehlens Arbeit beschäftigt sich mit einem Blick auf die Welt, die die vorhandene spiegelt. Er ist ein Sammler und dieser Akt des Sammelns ist der erste Ausgangspunkt jedes künstlerischen Prozesses. Gehlen sucht bizarre Alltagsgegenstände, die unscheinbar, oft unbemerkt oder nicht definiert sind, und verwandelt sie in neue Zusammenhänge. Diese Objekte können Bilder oder Elemente der Vergangenheit mit einer historischen Erzählung oder seiner eigenen Vergangenheit kombinieren. Durch seine Prozesse der Forschung entwickelt er Zeichnungen, Readymades oder Grafiken sowie Arbeiten im Stadtraum oder raumbezogene Installationen.
www.andreasgehlen.com

Evamaria Schaller wurde 1980 in Graz (Österreich) geboren. Nach Studien in Graz, Salzburg und Prag schloss sie 2007-2011 ein Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien, Köln, ab. Sie arbeitet als freie Künstlerin in Deutschland und Österreich. 
Evamaria Schallers Arbeit oszilliert zwischen Performancekunst, Film und Installation. Sie arbeitet mit dem Medium Film als Dokumentarinstrument und körperlich-erzählerischem Partner. In ihren Videoperformances nutzt sie filmische Aufnahmen, um Körper und Raum in skulpturale Handlung zu fragmentieren. In ihren Live-Performances beschäftigt sie sich mit alltäglichen Aktionen und ihrer Absurdität. Schallers eigener Körper ist ihr Maßstab und formt ihre künstlerische Raumforschungsprozesse. In ihren Untersuchungen reflektiert und interveniert sie mit ortsspezifischen Bedingungen durch einfache, klare Gesten. Sie verwandelt und dekontextualisiert alltägliche Materialien oder Fundstücke und verformt diese zu installativ-bewegten Handlungen.
www.efeumaria.com