Künstlerische Ideen für leerstehende Immobilien in Blomberg
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Blomberg // Ladengeschäfte in Blomberg sind künstlerischer Aktionsraum auf Zeit. Die Künstler begreifen die Leerstände nicht als Problem, sondern als Chance für Neues.
Leerstehende Ladenlokale prägen als Folge eines umfassenden Strukturwandels mittlerweile überregional das Bild fast jeder Klein- und Mittelstadt. Das Projekt FREIRAUM-LEERSTAND möchte hier einen neuartigen Ansatz bieten, wenn auch nur auf Zeit: Die verwaisten Immobilien sollen einmal nicht als Problem, sondern als Chance begriffen werden, um hier etwas Neues zu wagen. Während die Fußgängerzonen der größeren Städte immer gleichförmiger werden, wird hier Platz für einzigartige Experimente geschaffen. Diese temporären Nutzungen entsprachen sicher nicht den Erwartungen an ein erfolgreiches Geschäftsmodell, waren dafür aber verrückt, innovativ und überraschend. Vielleicht entwickelt sich dadurch sogar mehr oder jedenfalls anderes, als mit traditionellen Marketinginstrumenten.
Auf eine künstlerische Suche nach Visionen für Blomberg gingen Petra Spielhagen aus Berlin und Samuel Treindl aus Münster. Am Langen Steinweg betrieben sie ihr Visionen-Entwicklungsbüro. Blomberger Bürgerinnen und Bürger waren aufgefordert, ihre eigenen Ideen für Blomberg zu entwickeln und vorzustellen. Welche Zukunftsentwürfe gibt es? Wie könnte Blomberg in 50 oder 100 Jahren aussehen? Die Ergebnisse dieser „Visionssuche“ wurden als Modelle in einer Ausstellung präsentiert.
Über die Künstler
http://samuel-treindl.de/
http://www.petraspielhagen.de/
„Second Life – Mode mit Geschichte” hieß das Projekt, das die Künstlerin und Modedesignerin Laura Schlütz in der Neuen Torstraße eröffnete wird. Sie forderte ihre Kunden dazu auf, ein Kleidungsstück mit Geschichte vorbeizubringen, an dem vielleicht so manche Erinnerung hängt, das aber so nicht mehr getragen wird. Die zusammengekommenen Geschichten und die von ihr zu aktuellen stylischen Kreationen umgearbeiteten Kleidungsstücke, zum Beispiel eine zu Bustier und Minirock umgestaltete Kittelschürze, wurden ebenfalls in einer Ausstellung gezeigt.
Über die Künstlerin
https://www.machart-manufaktur.de
UM-DESIGN bot ebenfalls in der Neuen Torstraße Möbel und Objekte ausschließlich aus Recyclingmaterialien an. Zusätzlich gab es nachmittags Workshops, in denen Techniken zum Recyceln von z.B. Textilien und Papier ausprobiert werden konnten. Beispielsweise die japanischen Techniken Kintsugi, eine Möglichkeit, zerbrochenes Porzellan mit einem goldenen Klebstoff wieder zusammen zu fügen und aufzuwerten, und Boro, eine Flicktechnik, wurden vorgestellt. Zusätzliche Veranstaltungen wie z.B. eine Kleidertausch-Party fanden statt.
Am Langen Steinweg zeigten die Berliner Künstlerinnen Kornelia Hoffmann, Franziska Hünig und Patricia Lambertus eine Schaufensterausstellung.
Anschließend thematisierten hier vier weitere Berliner KünstlerInnen, Johanna Michel, Jinran Ha, Mateo Contreras Gallego und Friedrich Weber im selben Raum den aktuellen Widerspruch zwischen Leerstand und Raumnot künstlerisch, indem sie einen Container-Raum, wie er als zusätzlicher Raum bei Raumnot Verwendung findet, in den Raum des Leerstandes einbauten.
Über die Künstler
https://www.korneliahoffmann.com/about
http://www.franziskahuenig.net/cv
https://www.patricialambertus.de/
http://klasse-neugebauer.de/index.php/studenten/johanna-michel/
http://klasse-neugebauer.de/index.php/studenten/mateo-contreras-gallego/
https://jinranha.com
http://klasse-neugebauer.de/index.php/studenten/jinran-ha/
http://klasse-neugebauer.de/index.php/studenten/friedrich-weber/
Durchgeführt wurde FREIRAUM LEERSTAND im Rahmen der „Stadtbesetzung“ vom Verein Wasserschloss Reelkirchen e.V. mit Unterstützung der Regionalen Kulturpolitik des Landes NRW und der Firma Phoenix Contact.
Fotos: Sigrun Brunsiek, Christiane Limper, Oliver Schirmer
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