Ahlen Performance Video Workshop

„Just a good story?“ in Ahlen

Ein Stadtplan von Ahlen. Darauf sind verschiedene Zeichnungen und Fotos eingefügt worden.

Das wirklich Gute liegt auf der Straße! Schüler*innen suchten und fanden Geschichten in der Stadt. Ein kollektives Projekt mit Stephanie Sczepanek in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Ahlen und dem Städtischen Gymnasium Ahlen.

Im Rahmen der 7. Stadtbesetzung fand vom 8. bis zum 11. September 2022 in Ahlen ein interaktives Kunstprojekt für Jugendliche mit der Künstlerin Stephanie Sczepanek (Performance und AR/VR-Technik) statt.

Die Teilnehmer*innen suchten zunächst eine Vielzahl öffentlicher Orte des täglichen Lebens in der Stadt Ahlen aus und auf und verbrachten dort gemeinsam Zeit. Je nach Situation entstanden Gespräche, Interventionen, Aktionen und Handlungen. Im Anschluss recherchierten die Teilnehmer*innen über diese Orte in den sozialen Medien auf Instagram und TikTok. Dabei spielten neben Fakten auch Geschichten oder Gerüchte eine Rolle. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit verschiedenen Fragestellungen:

  • Welche reale Welt und welche digitale Welt werden uns bei diesen Recherchen begegnen?
  • Welches, vielleicht widersprüchliche Bild der Stadt, wird erkennbar und wie gehen wir damit um?

Das, was gehört, wahrgenommen und erlebt wurde, übersetzten die Teilnehmer*innen schließlich in eine gemeinsame künstlerische Arbeit, die während der performativen Handlung weitere Eindrücke und Perspektiven anderer Menschen aufnahm. Die Teilnehmer*innen arbeiteten mit iPads und/oder Smartphones und mischten virtuelle Anteile mit der realen Wirklichkeit. Mittels der Augmented Reality wurden Texte, Geschichten oder Zeichnungen durch Objekte, Überlagerungen und Effekte erweitert und wieder in die reale Welt integriert.

Den Abschluss des Projektes bildete die Präsentation der Materialien in Form eines virtuellen Stadtplans, der real erkundet werden kann und durch entsprechende AR-Anteile ergänzt wurde.

So entwickelt sich eine Form des digitalen Storytellings, das einer anonymen Öffentlichkeit durch die Platzierung von QR-Codes sichtbar gemacht werden konnte.

In unserem Interview mit der Künstlerin erfahren Sie mehr über das Projekt.

Foto: © Just a good Story? Stephanie Sczepanek

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Ahlen

„ART PARCOUR“ in Ahlen

Der ART PARCOUR ist ein Projekt, mit dem der KunstVerein Ahlen e.V. prozesshaft durch Kunst im öffentlichen Raum ins städtische Leben eingreift und gesellschaftliche Themen aufzeigt und untersucht.

Der KunstVerein Ahlen e.V. hat mit Sven Henric Olde im Jahr 2021 den ART PARCOUR entlang der Fußgängerzone der Stadt Ahlen ins Leben gerufen, um die Leerstände neu zu bespielen und Farbe in die triste Lage zu bringen. 2022 wurde das Quartier „Nachtjackenviertel“ in Ahlen untersucht, um das einst charmante Flair aufzuarbeiten und das kreative Potential durch Neunutzung aufzuzeigen. Kleinere Kunstprojekte im öffentlichen Raum gingen interaktiv und ergebnisoffen mit den Besucher*innen und Bewohner*innen der Frage nach, wie wir die Zukunft gestalten können, um kleine Impulse für einen Umbruch zu geben.

Im Zeitraum von Juni bis August belebte der ART PARCOUR die Innenstadt von Ahlen mit Kunstaktionen aus Performance, Objekten und Gesprächen. Das alljährliche Sommerloch wurde durch eine Ausstellung der Studierenden der Kunstakademie Münster in der Stadt Galerie Ahlen genutzt. Der KunstVerein präsentierte aktuelle Werke der jungen Künstler*innen und nutzte ebenfalls den öffentlichen Raum für Aktionen. So wurde die Galerie für partizipative Formate zum künstlerischen Diskursraum und Sammelpunkt für Projekte und Ideen.

Des Weiteren wurden in der Laufzeit des ART PARCOURs kleinere Veranstaltungen (Buchveröffentlichung, Lesung und musikalischer Abend) durchgeführt.

Parallel dazu wurde der entstehende Prozess des ART PARCOURs mit Fotografien und Videomaterial begleitet, sodass die Entwicklung dokumentarisch über einen Blog, via Social-Media und schlussendlich in einem Katalog zusammengetragen werden konnte. Im „Nachtjackenviertel“ wurden Schaukästen als Sprachrohr für Aktionen verwendet. In den Gassen und Straßen des Viertels wurden in einer offenen Laborsituation im stetigen Austausch mit der Umgebung und den flanierenden Menschen die künstlerischen Ansätze der Utopie erlebbar.

Mit kooperativen Strategien interagierten Künstler*innen mit Passant*innen und entwickeln im Kontext narrativer Erinnerung unserer Stadt, Häuser und Hütten neue Chancen und Neunutzungen, die nachhaltig die Stadt beleben sollen.

Weitere Informationen unter: https://artparcourahlen.wordpress.com

Foto: KunstVerein Ahlen e.V.

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